Eine Ausstellung auf hohem Niveau
An der kantonalen Kleintierausstellung in Bühler
Über das Wochenende vom 3. - 5. Januar 2014 fand in Bühler die 28. Kantonale Kleintierausstellung beider Appenzell statt. Organisierender Verein war der Ornithologische Verein Bühler. Das OK unter dem Vorsitz von Ueli Haag zieht eine erste positive Bilanz. Der breite regionale Zuchtstand spiegelte sich in den 570 ausgestellten Kaninchen und Geflügel verschiedenster Rassen wieder. Auch das vielseitige Rahmenprogramm wusste zu gefallen, entsprechend gross war der Publikumsaufmarsch.
Von Freitag bis Sonntag war die Ausstellung geöffnet, das „interne Programm“ begann jedoch schon früher. Am Mittwoch wurden die Tiere geliefert und eingestallt und bereits am Donnerstag fand die Bewertung statt. So erstaunt es nicht, dass am Freitag noch vor Ausstellungsöffnung die ersten Züchter gespannt auf den Einlass und noch mehr auf die Rangliste warteten. Das Bild danach war ein ähnliches, wie man es alljährlich an den Viehschauen auch beobachten kann: Experten und Züchter stehen beisammen, betrachten einzelne Tiere genauestens, weisen auf Details hin und diskutieren angeregt. Die Turnhalle Hermoos und der Gemeindesaal boten hierfür die ideale Infrastruktur. Während die Ausstellung grosszügig und einladend in der Turnhalle angelegt werden konnte, war man in der Festwirtschaft im Gemeindesaal bereit, die Besucherinnen und Besucher auch bei grossem Andrang zu verköstigen.
Zufriedene Gastaussteller
Obwohl die Ausstellung unter dem Titel „Kantonale Kleintierausstellung beider Appenzell“ stand, zeigt ein Blick in das Ausstellerverzeichnis, dass auch Gäste aus anderen Landesteilen dabei waren. So führten der Thüringerkaninchen Klub – Gruppe Ost sowie der Schweizerische Altsteirer und Sulmtaler Klub je eine eigene Bewertung durch und brachten Züchterinnen und Züchter unter anderen auch aus den Kantonen Zürich, Aargau und Solothurn nach Bühler. Am weitesten reiste wohl die Ausstellerin aus dem Berner Jura, die an der ebenfalls integrierten 3. Schweizerischen Bewertungsschau für Kreationen aus Fell und Angorawolle teilnahm. Die Ausstellung bot für alle Gäste die ideale Plattform, ihre Tiere und ihr Selbstgenähtes einem grösseren Publikum präsentieren zu können. Sie zeigten sich erfreut über die freundliche Aufnahme im Appenzellerland und die interessierten Ausstellungsbesucherinnen und -besucher.
Zu den ersten Besuchern zählten auch die Ehrengäste. Neben Vertretern befreundeter und benachbarter Kleintierzüchterverbände durfte OK-Präsident Ueli Haag auch Marianne Koller-Bohl, Landamann des Kantons Appenzell A. Rh., Inge Schmid, Gemeindepräsidentin von Bühler und Gilgian Leuzinger, Kantonsrat, zur Ausstellungseröffnung begrüssen. Ueli Haag gab seiner Freude Ausdruck, dass die Ausstellung offensichtlich auch über Züchterkreise hinaus auf grosses Interesse und eine gesunde Portion Neugier stiess.
Kanin Hop „Appenzeller Cup“
Als besondere Attraktion führte am Samstag der Verein Kanin Hop Schweiz den „Appenzeller Cup“ durch. Kanin Hop ist eine in der Schweiz noch relativ junge Kaninchensportart. Dabei springt ein Kaninchen in vorgegebener Reihenfolge über eine bestimmte Anzahl Hindernisse, während der Besitzer das Tier locker an einer Leine führt. Der Wettkampf erfolgt in verschiedenen Kategorien, wobei sich diese in der Länge und dem Schwierigkeitsgrad der zu absolvierenden Strecke unterscheiden. In Bühler, beim sogenannten „Appenzeller Cup“, wurde in den Kategorien „Leichte Klasse“ und „Mittelschwere Klasse“ gestartet. Zwei Läufe standen jeweils zur Verfügung, um sich für den Finaldurchgang zu qualifizieren. Neben der Anzahl gerissener Hindernisse war auch die Zeit entscheidend. Im Finaldurchgang der „Leichten Klasse“ übernahmen Lea Sager aus Bühler und ihr Kaninchen Zorro mit einem Null-Fehler-Lauf und einer Zeit von 14.97 Sekunden zwischenzeitlich die Führung. Am Ende resultierte der sehr gute vierte Gesamtrang unter 31 Platzierten. Nicht nur Lea Sager hatte grosse Freude, sondern auch die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer, die gespannt und mit grossem Staunen dem Wettkampf folgten.
Rangverlesen
Aufwand hat sich gelohnt
Eine erste Bilanz des Organisationskomitees über den Verlauf der Ausstellung fällt positiv aus. „Es war sehr viel Arbeit“, sagt Ueli Haag, „aber der Aufwand hat sich in jedem Fall gelohnt.“ Wie bei der Bewertung der Tiere, seien auch in der Organisation einer Ausstellung die Details entscheidend. Ueli Haag meint weiter, dass man in einigen Punkten auch neue Wege gegangen sei und dafür Lob geerntet habe. Rund zehn Tage vor der Ausstellung begannen die Aufbau- und Einrichtungsarbeiten. Beinahe alle der rund 70 Mitglieder des Ornithologischen Vereins Bühler fassten in diesen Tagen irgendwo mit an. Dazu kamen etliche zusätzliche Helfer, die man aus anderen Vereinen und dem Bekanntenkreis rekrutierte. Nach Ausstellungsschluss am Sonntagabend machte man sich sogleich an den Rückbau. Der Abbau durfte allerdings nicht mehr so viel Zeit in Anspruch nehmen, begann doch am Montagmorgen in den Räumlichkeiten wieder der Schulbetrieb.
Text: Marco Knechtle, Bühler
